Therapie

Ressourcenorientierte Verhaltenstherapie
Da uns besonders wichtig ist, Ihre Stärken und Fähigkeiten heraus-zuarbeiten, so dass Sie sie wieder besser nutzen können, nennen wir das, was wir tun, ressourcenorientierte Verhaltenstherapie. 

Die ressourcenorientierte Verhaltenstherapie lässt sich grob in vier Phasen unterteilen: 
1. Psychodiagnostik: 
In dieser Phase geht es darum, abzuklären, welche psychischen Probleme und vor allem, welche Herausforderungen bestehen und ob eine von der Krankenkasse finanzierte Psychotherapie indiziert ist. Bei Erwachsenen nimmt diese Phase bis zu drei Sitzungen (sogenannte Sprechstunden) ein 

In der Verhaltenstherapie mit Kindern und Jugendlichen umfasst diese Phase 5 Sitzungen aufgrund des bei Kindern notwendigerweise höheren diagnostischen Aufwandes. 
2. Therapie unter ressourcenfokussierter Perspektive:
In dieser Phase wird das Augenmerk in den Sitzungen auf die immer auch vorhandenen Zeiten gelenkt, in denen das Problem nicht oder weniger da ist, Sie also die Herausforderungen schon besser meistern als sonst, und so konkret wie möglich herauszuarbeiten versucht, wie sich 
das ereignet hat, um daraus dann hilfreiche Strategien mit dem Ziel der Hilfe zur Selbsthilfe 
(„Werde Dein eigener Therapeut“) abzuleiten. 

Zudem wird gemeinsam versucht, positive Ziele der Therapie im Sinne einer Vision zu konkretisieren. Oftmals kann die Psychotherapie nach dieser Phase schon beendet werden,
da der/die KlientIn nun in der Lage ist, die noch fehlenden Schritte allein zu tun. 

Wenn dies nicht der Fall ist, sondern stattdessen die in Phase 2 erreichten Fortschritte sich nicht ausreichend stabilisieren ließen, geht die Therapie dann mit Phase drei oder 
vier weiter. 
3. Problemlösungsorientierte Verhaltenstherapie: 
In dieser Phase werden nun die relevanten Problembereiche ganz genau nach lerntheoretischen und Prinzipien der Kognitiven Psychologie analysiert, um so die aufrechterhaltenden Bedingungen des Problems feststellen zu können. 

Denn wenn man weiß, was die Probleme aufrechterhält und einen daran hindert, seine Stärken zu nutzen, kann man zusammen mit den Erkenntnissen der ersten Phase dann hilfreiche Strategien entwickeln und ganz gezielt situativ einsetzen, um diese Hindernisse aus dem Weg zu räumen und den Weg wieder frei zu machen. Therapeutin und Klientin erarbeiten in den Sitzungen hilfreiche Strategien, die die /der Klientin dann zwischen den Sitzungen ausprobiert und gewissermaßen im Sinne eines Verhaltensexperimentes auf ihre Brauchbarkeit hin testet. 

In der darauffolgenden Sitzung werden dann die Erfahrungen damit besprochen (was lief gut, 
was war schwierig?), um dann die Lösungsstrategien, falls notwendig, noch verbessern zu können.  

Wenn die auf diese Weise erreichten Fortschritte nicht ausreichend zu stabilisieren sind, es also zu erheblichen Schwankungen bezüglich des Erreichens der Therapieziele kommt, dann liegt das in aller Regel daran, dass sich in der Gegenwart ,alte gelernte Muster‘ aus vergangenen trauma-tischen Situationen wiederholen, die einer gezielten therapeutischen Bearbeitung bedürfen. 
4. Psychotherapie als biographische Neukonstuktion vergangener belastender Erfahrungen:
In dieser Phase ist es Aufgaben des / der Therapeutin, einen Raum zu schaffen, in dem die /der Klientin belastende Gefühle und die dazugehörigen Situationen aus der Kindheit/ Jugend noch einmal konkret nacherleben kann in allen Facetten, so dass  dann eine Neukonstruktion dieser Erfahrungen in der Richtung möglich ist, dass sie nun den /die Klientin bei der Bewältigung der gegenwärtigen Lebensaufgaben nicht mehr behindern.
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